Nürnberg (Nuremberg) verbindet ein kompaktes mittelalterliches Zentrum mit bedeutenden Museen und nachdenklich stimmender Geschichte des 20. Jahrhunderts. Die ummauerte Altstadt wird von der Kaiserburg gekrönt, mit Blick über rote Dächer, Türme und die Pegnitz. Spaziere an Fachwerkhäusern in der Weißgerbergasse vorbei, überquere Henkersteg und Kettensteg und verweile am Hauptmarkt, Heimat der gotischen Frauenkirche und des prachtvollen Schönen Brunnens. Das Albrecht‑Dürer‑Haus stellt den berühmtesten Renaissancekünstler der Stadt vor, während das Germanisches Nationalmuseum deutsche Kunst und Kultur beleuchtet. Nürnberg setzt sich auch im Dokumentationszentrum und am ehemaligen Reichsparteitagsgelände sowie in Saal 600 im Justizpalast, wo die Nachkriegsprozesse stattfanden, mit seiner jüngeren Vergangenheit auseinander.
Familien zieht es ins Spielzeugmuseum und ins DB Museum für Eisenbahnen. Zwischendurch probiere Nürnberger Rostbratwürste vom Grill, koste fränkische Biere im Biergarten und nimm würzige Lebkuchen mit. Schattige Plätze und Uferwege laden zu kurzen Pausen zwischen den Sehenswürdigkeiten ein. Effiziente Straßenbahnen und U‑Bahn machen das Fortbewegen leicht, und Tagesausflüge nach Bamberg oder in die zerklüfteten Landschaften der Fränkischen Schweiz liegen in Reichweite.
Mittelalterliche Burg, die die Skyline prägt, mit weitem Blick über die Altstadt. Erkunde Palas, Kaiserkapelle, Tiefer Brunnen und Sinwellturm für Panoramen. Ausstellungen erklären Nürnbergs Rolle im Heiligen Römischen Reich und das mittelalterliche Reisekönigtum. Plane 1,5–2 Stunden ein; der Aufstieg auf den Turm lohnt sich. Audioguides verfügbar. Kauf ein Kombiticket, um zu sparen.
Zentraler Platz mit täglichem Markt und saisonalem Christkindlesmarkt. Bestaune den Schönen Brunnen und dreh am goldenen Ring für Glück. Die gotische Frauenkirche zeigt mittags das Männleinlaufen. Probier Nürnberger Bratwurst und Lebkuchen an den Ständen. Historische Fassaden und das Alte Rathaus rahmen den Platz – das lebendigste Zentrum der Stadt.
Beeindruckende, ernüchternde Ausstellungen beleuchten NS-Propaganda, Architektur und Massenaufmärsche in Nürnberg. Besuche das Dokumentationszentrum in der Kongresshalle und geh über das Reichsparteitagsgelände, einschließlich Zeppelinfeld und der Großen Straße. Infotafeln im Freien geben Kontext zu den erhaltenen Resten. Plane Zeit für die Wege am See ein. Ein Kombiticket und ein Audioguide vertiefen dein Verständnis.
Kurzreisende, die eine dichte Mischung aus mittelalterlicher Architektur und ernsthafter Geschichte suchen, holen aus Nürnberg am meisten heraus. Geschichtsinteressierte können in die Kaiserburg, die Stadtbefestigungen und das Albrecht‑Dürer‑Haus eintauchen und das anschließend mit Saal 600 und dem Dokumentationszentrum am Reichsparteitagsgelände kontrastieren, um klaren Kontext zu den 1930er/40er‑Jahren zu bekommen. Museumsfans schätzen das Germanisches Nationalmuseum, das DB Museum (Original‑Dampflokomotiven) und die Mitmachräume des Spielzeugmuseums. Familien sind gut aufgehoben: Die kompakte Altstadt ist gut zu Fuß zu erkunden, der Tiergarten liegt in einem großen Waldgebiet, und der Playmobil FunPark im nahen Zirndorf ist im Sommer ein unkomplizierter Halbtagesausflug. Kulinarisch Interessierte können sich durch fingerlange Nürnberger Würstchen, Schäufele (Schweineschulterbraten) und fränkisches Bier in stimmungsvollen Bierkellern und -gärten probieren. Städtereisende im Dezember, die gezielt einen traditionellen Weihnachtsmarkt suchen, finden am Hauptmarkt einen der authentischsten Europas, mit tollen Nebenmärkten für Kinder und lokalem Handwerk.
Freizeitradler und Läufer können den Uferwegen entlang der Pegnitz und rund um den Wöhrder See folgen; Fotografen finden lohnende Perspektiven in der Weißgerbergasse, auf die Burg und auf beleuchtete Brücken in der Dämmerung. Wer große Clubnächte sucht, ist anderswo besser aufgehoben; Reisende, die historisches Ambiente, substanzielle Museen und entspannte Abende bevorzugen, sind in Nürnberg gut bedient. Bahnfans und Tagesausflügler profitieren zudem von häufigen Regionalzügen nach Bamberg, Bayreuth und zum Tor der Fränkischen Schweiz.
Später Frühling und früher Herbst bieten die beste Balance aus Wetter und Besucherandrang. Mai–Juni und September bringen meist milde, angenehme Tage (ca. 15–24 °C), lange Tage und lebhafte Caféterrassen ohne den Andrang des Hochsommers. Juli–August sind warm und festlich, mit Veranstaltungen wie Bardentreffen und Klassik Open Air, aber Hotelpreise steigen und gelegentlich treten Hitzewellen auf. Der Dezember ist magisch, wenn du wegen des Christkindlesmarkts und saisonaler Konzerte kommst; rechne mit kurzen Tagen, kühlen Temperaturen und vollen Straßen. Für niedrigere Preise und ruhigere Sehenswürdigkeiten bieten sich März–April oder Oktober an; Zwiebelschichten und eine leichte Regenjacke genügen, und die meisten Museen und Attraktionen laufen im regulären Betrieb.
Im Justizpalast gelegen, erklärt das Memorium das Internationale Militärtribunal und die Nachkriegsprozesse anhand klarer Ausstellungen, Interviews und Dokumente. Wenn Saal 600 nicht genutzt wird, kannst du ihn von der Galerie aus einsehen. Erwarte umfassenden Kontext zu Angeklagten, juristischen Präzedenzfällen und Verbrechen. Plane 1–1,5 Stunden ein; Audioguides sind hilfreich.
Fachwerkhaus und Werkstatt des Renaissance-Meisters Albrecht Dürer nahe der Burg. Historische Räume, interaktive Stationen und Druckvorführungen beleuchten seine Techniken und sein Leben. Führungen, teils mit einer kostümierten Agnes Dürer, sorgen für Abwechslung. Das kleine Museum lohnt sich für Kunstliebhaber; plane etwa eine Stunde ein und prüfe aktuelle Wechselausstellungen. Audioguides in mehreren Sprachen verfügbar.
Deutschlands größtes kulturhistorisches Museum, von vorgeschichtlichen Funden bis zu modernem Design. Highlights sind mittelalterliche Skulpturen, Werke Dürers, Musikinstrumente, Textilien und draußen die Straße der Menschenrechte. Die Sammlung ist riesig; konzentriere dich auf für dich relevante Themen und plane 2–3 Stunden ein. Schließfächer und ein Café machen längere Besuche angenehm. Wechselausstellungen finden regelmäßig statt.
Gotisches Wahrzeichen mit hohem Mittelschiff, filigraner Steinmetzarbeit und bedeutender Kunst, darunter der Engelsgruß von Veit Stoß. Eintritt frei, Spende erwünscht; informiere dich über Orgelkonzerte. Infotafeln erläutern Kriegsschäden und Wiederaufbau. Aufstiegsmöglichkeiten sind begrenzt, aber Licht und Buntglas im Inneren belohnen einen ruhigen Besuch. Fotografieren ist erlaubt, bitte respektvoll.
Spaziere entlang erhaltener Abschnitte der 5 Kilometer langen Stadtmauern mit Gräben, Bastionen und Toren wie dem Königstor und dem Frauentor. Türme bieten Aussichtspunkte und Infotafeln zur Geschichte. Der Abschnitt zwischen der Burg und dem Handwerkerhof ist besonders malerisch. Kostenlos, flexibel und ideal, um dich zu orientieren und die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Altstadt miteinander zu verbinden.
Geführte Touren führen durch Sandsteintunnel unter der Altstadt, die über Jahrhunderte ausgehauen wurden, um Bier der lokalen Brauereien zu lagern. Du erfährst etwas über Nürnbergs Brauordnung, die Nutzung als Luftschutzräume im Zweiten Weltkrieg und die Kellertechnik. Die Touren starten nahe der Brauerei Altstadthof; kombiniere den Besuch mit einer Verkostung oder dem kleinen Rotbier-Museum. Trage festes Schuhwerk.
Das Museum würdigt Nürnbergs jahrhundertealte Spielzeugtradition und zeigt Zinnfiguren, Puppen, Holzspielzeug, Modellbahnen und zeitgenössisches Design. Mitmachbereiche binden Kinder ein, während Ausstellungen Industrie und Handwerk nachzeichnen. Kompakt, aber umfassend; plane 60–90 Minuten ein. Kombiniere den Besuch mit der nahegelegenen Weißgerbergasse mit bunten Fachwerkhäusern und Cafés – ideal für eine entspannte Pause.
Malerisches Flussuferviertel mit Kopfsteinpflastergassen, Fachwerkspeichern und Brücken wie dem Henkersteg. Stöbere auf der Trödelmarkt-Insel in Antik- und Designläden, fotografiere Weinstadel und Maxbrücke und leg eine Pause in Ufercafés ein. Besonders stimmungsvoll in der Dämmerung. Lässt sich leicht in einen Altstadtspaziergang einbauen, mit vielen Sitzplätzen. Ideal für ungezwungene Fotos.
Probier lokale Spezialitäten: gegrillte Nürnberger Rostbratwürste – drei im Brötchen oder auf dem Zinnteller – und würzige Lebkuchen aus traditionellen Bäckereien. Besuch historische Bratwurstküchen nahe dem Hauptmarkt und probier dazu Rotbier. Viele Läden bieten Verkostungen und Geschenkdosen; achte auf die Kennzeichnung g.g.A. (geschützte geografische Angabe). Vegetarische Optionen und Kaffeekombinationen gibt es reichlich.
Nürnbergs kompakte Altstadt und das dichte Zentrum lassen sich sehr gut zu Fuß erkunden; die meisten Hauptsehenswürdigkeiten liegen innerhalb oder rund um die Stadtmauern. Radfahren ist dank ausgeschilderter Routen und Uferwegen entlang der Pegnitz praktisch; Bikesharing (VAG_Rad/nextbike) und E‑Scooter sind weit verbreitet. Für längere Strecken ist der ÖPNV hervorragend: drei U‑Bahn‑Linien, ein dichtes Netz aus Straßenbahnen und Bussen sowie die regionale S‑Bahn verbinden den Raum Nürnberg–Fürth–Erlangen. Alles ist im VGN integriert, mit einfachen, zonenbasierten Tickets, Tageskarten und mobilem Kauf in der VGN‑App; das bundesweite Deutschlandticket gilt auf allen Nahverkehrslinien. Nachtbusse fahren am Wochenende. Wenn du 2 Tage bleibst, kannst du die Nürnberg Card in Betracht ziehen; sie umfasst den Nahverkehr und Museumseintritte. Autofahren im Zentrum ist wegen Fußgängerzonen, wenig Straßenparkplätzen und der Umweltzone nicht zu empfehlen; Park‑and‑Ride‑Plätze an U‑/S‑Bahn‑Stationen sind praktisch, wenn du ein Auto hast. Taxis und Fahrdienste (Ride‑Hailing) decken späte Stunden ab. Die Barrierefreiheit ist in der U‑Bahn gut, mit Aufzügen an den meisten Stationen.
Der nächstgelegene Flughafen ist der Flughafen Nürnberg (NUE), etwa 5 km nördlich des Zentrums; die U2 verbindet das Terminal in rund 12 Minuten mit dem Hauptbahnhof. NUE bietet häufige Europa‑Verbindungen und einfache weltweite Umstiege über große Drehkreuze wie Frankfurt, München, Amsterdam, Zürich, Wien, Istanbul und London, bedient von Netzwerk- und Low‑Cost‑Airlines. Per Bahn ist der Nürnberg Hauptbahnhof ein wichtiger ICE/IC‑Knoten mit schnellen, häufigen Zügen: München ca. 1 Stunde, Frankfurt 2–2,5 Stunden, Berlin rund 3 Stunden, Stuttgart und Leipzig jeweils etwa 2 Stunden. Internationale Bahnverbindungen sind unkompliziert, mit häufigen Verbindungen mit einem Umstieg nach Wien und Prag sowie guten Anschlüssen weiter nach Zürich und Salzburg. Fernbusse (FlixBus u. a.) nutzen den ZOB neben dem Hauptbahnhof und bieten günstige Routen nach München, zu den Frankfurter Flughäfen, nach Prag, Wien, Zürich und viele deutsche Städte. Wenn du mit dem Auto anreist, liegt Nürnberg am Autobahnkreuz A3/A6/A9; überlege, am Park‑and‑Ride zu parken und mit der U‑Bahn weiterzufahren.